Homo faber ist ein Begriff, der vom lateinischen Ausdruck für den "arbeitenenden Menschen" abgeleitet ist. Er wurde erstmals vom deutsch-schweizerischen Schriftsteller Max Frisch in seinem gleichnamigen Roman "Homo faber" aus dem Jahr 1957 verwendet.
Der Roman erzählt die Geschichte des Ingenieurs Walter Faber, der eine eher technische und rationale Sicht auf die Welt hat. Faber glaubt ausschließlich an logische Erklärungen und betrachtet das Leben als eine Art Maschine, die nach bestimmten Regeln funktioniert. Er ist überzeugt, dass alle Ereignisse auf Ursache-Wirkungs-Prinzipien beruhen und nichts dem Zufall überlassen wird.
Faber reist im Laufe des Romans durch verschiedene Länder und erlebt dabei verschiedene Schicksalsschläge und Begegnungen. Im Laufe der Geschichte wird jedoch deutlich, dass Fabers rationale Sichtweise auf das Leben nicht ausreicht, um die Komplexität des menschlichen Daseins zu erklären. Er scheitert letztendlich an seinen eigenen Vorstellungen und erfährt eine persönliche Transformation, als er entdeckt, dass auch das Leben unvorhersehbare und irrationale Aspekte hat.
"Homo Faber" ist ein philosophischer Roman, der Fragen nach dem freien Willen, dem Schicksal und der Bedeutung von Zufällen aufwirft. Er thematisiert auch die Rolle der Technologie in der modernen Gesellschaft und deren Auswirkungen auf das persönliche Leben.
Der Roman wurde mehrfach verfilmt und ist zu einem Klassiker der deutschsprachigen Literatur geworden. Er verdeutlicht das Spannungsfeld zwischen Rationalität und Emotionen im menschlichen Leben und regt zum Nachdenken über die Grenzen unserer rationalen Denkweise an.
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